Das erste Date mit Anna

Neonsplash-Party in Bielefeld

Immer zu Ostern und zu Weihnachten kriegt ein guter Freund von mir satte Rabatte als Mitarbeiter in einem bekannten Kaufhaus. Er hatte mir damals gezeigt, was er alles angeboten bekam. Damals hatte ich mir fest vorgenommen, etwas von den günstigen Artikel durch ihn zu beschaffen und hatte mir die ganzen Angebote durch den Smartphone Messenger Whatsapp zuschicken lassen.

Als ich damals Anna angeschrieben hatte, wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht, dass genau dieses Angebot von meinem Freund Ben für den Start der Beziehung sorgen würde.

Ich habe mit Anna bereits viel geschrieben. Wir haben uns ausgetauscht, um zu erfahren, was der andere momentan macht, wo die Interessen liegen und was man generell gerne in der Freizeit erlebt. Eines Tages, irgendwann im Februar 2014, waren Freunde zu Besuch bei mir. Einer von ihnen hatte von der Neonsplashparty in Bielefeld erzählt, worauf ich vor einem Jahr dabei war und mir diese sehr gefiel. Genau zu diesem Zeitpunkt hatte Anna mich gefragt, was ich denn kommendes Wochenende vor hätte. Ich habe ihr über die Neonsplashparty berichtet und empfahl ihr dorthin zu fahren. Anfangs wollte ich selbst noch dahin, jedoch haben meine Freunde und ich uns umentschieden. An dem Abend der Neonsplashparty hatte sie mir geschrieben, dass sie nun dahin fahren wird. Ich fuhr am selben Abend zu einer Diskothek ebenfalls in Bielefeld. Kurz vor meiner Abfahrt schrieb ich Anna meine Handynummer zu, falls sie sich doch umentscheiden wolle, könne sie sich bei mir abends melden. Sie hatte sich seit dem nicht mehr gemeldet.

Den Schritt in die Selbständigkeit wagen

Da ich im Jahr 2013 arbeitslos wurde, genoß ich meine Zeit und lebte bis Mitte März 2014 von meinem Arbeitslosengeld. Die Zeit als Arbeitsloser gefiel mir anfangs sehr. Doch mit der Zeit wurde es extrem langeweilig. Vor allem die ganzen Freunde sind vormittags bei ihrer Arbeit gewesen und ich habe in meiner Wohnung nur so vor mich rumgegammelt.

Ich entschloss mich daher, mich wieder in die Arbeitswelt zu stürzen. Es war schon immer ein großer Wunsch von mir gewesen, mich selbständig zu machen und eine eigene Firma zu besitzen. Der Zeitpunkt war im Grunde genommen sehr günstig, da ich keinen anderen Job zu verlieren hatte. Warum also nicht?! So beschloss ich mich als Subunternehmer bei Kurierfahrtanbietern zu bewerben.

Bei DHL bekam ich anschließend einen positiven Bescheid. Mir wurde eine Tour zugeteilt, die ich ab Mitte März 2014 von einem anderen Fahrer beigebracht bekam. Nach dem ich einen halben Monat mit dem DHL-Fahrer mitfuhr, übernahm ich die Tour vollständig. Seit April gehörte mir eine eigene Tour und ein DHL-Bulli, den ich selbstfinanzierte. Ich war selbständig - ein Traum ist in Erfüllung gegangen.

Anna ging mir nicht aus dem Kopf

Nach einigen Tagen im April merkte ich schnell, dass mir Anna fehlte. Es klingt etwas komisch, doch beim Schreiben verstand ich mich mit ihr wirklich sehr gut. Ich hatte gemerkt, dass die anderen Frauen im Vergleich nicht so interessant auf mich gewirkt hatten wie es Anna tat. Mir gefiel ihre Art sehr! Ich hatte ihr in der Singlebörse mit großer Erwartung wieder eine Nachricht geschickt.

Anna meldete sich darauf hin. Gott sei Dank, dachte ich! Wir haben uns geeinigt per Whatsapp weiter zu chatten. Damit kam ich endlich zur langersehnten Handynummer von ihr. Ich hatte schnell gemerkt, dass sie ein kleiner Sparfuchs ist. Somit hatte ich die Idee ihr von dem vergünstigten Angeboten von meinem Freund Ben zu erzählen, die er zu Ostern bekommt.

Von der Vielzahl von Angeboten hatte sich Anna für einen 40" Samsung-Fernseher entschieden, den sie jedoch nur mit Ben und mir persönlich im Kaufhaus erhalten konnte. Jackpot! Ich hatte nun die Gelegenheit mich ihr persönlich vorzustellen und sie kennen zu lernen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass sie den Fernseher abholt, nach Hause fährt und ich sie später von zuhause abhole und wir gemeinsam etwas unternehmen. An dem Abend der Abholung haben wir uns auf dem Parkplatz des Kaufhauses verabredet. Mein Freund Ben wusste davon bescheid und hatte sich für mich gefreut.

Anna und ich sehen uns das erste Mal

Ich stand direkt am Eingang des Kaufhauses mit Ben zusammen. Wir sahen bereits vom Weiten wie Anna sich zu uns gegab. Mit leicht zögernen Schritten bewegte sie sich auf uns zu. Dabei lächelte sie sehr bescheiden und war sicherlich wie ich genauso nervös und aufgeregt. Zu dem Zeitpunkt wollte Anna nur den vergünstigten Fernseher haben und ich wollte durch meine soziale Ader ihr einfach dabei einen Gefallen tun. Wobei wir uns schon darauf geeinigt hatten, danach etwas zusammen zu unternehmen.

Als der 40" Samsung-Fernseher von ihr bezahlt wurde und wir uns in Richtung ihres Autos gegaben, haben wir in ihrem Kofferraum etwas Bewegendes gesehen. Mit großer Neugierde schauten wir genauer hin. Es war ein Hund, ihr Hund. Mir kam wieder die Erinnerung, dass sie mal von ihrem Hund erzählt hatte. Auf den Bildern sah der Hund jedoch kleiner aus, als er tatsächlich war. Ich selbst hatte immer großen Respekt vor Hunden und wollte schon immer selbst einen haben. Dieser war jedoch mit 40 kg gigantisch und sportlich gebaut. Sein Name: Thy.

Wir verstauten den Fernseher und Anna fuhr nach Hause. Noch am selben Abend holte ich Anna an einer Bushaltestelle mit einem weißen Jaguar XF ab. Diesen weißen Jaguar konnte ich mir durch meine Selbständigkeit bereits leisten - war jedoch nur ein Leihwagen. Der Wagen hatte aber dafür gesorgt, dass ich bei ihr Eindruck schinden konnte.

Anna stieg in den Wagen und wir sind zu einer Bowlingbahn gefahren. Dort spielte ich mit ihr Billiard. Ich fand sie ziemlich zierlich, jedoch sehr taff und kämpferisch. Zumindest wollte sie beim Billiardspielen nicht kampflos aufgeben. Nach einigen Runden sind wir wieder raus und ich wusste ab den Zeitpunkt nicht, was ich noch mit ihr machen sollte. So weit war das eigentlich auch nicht von mir geplant. Ich habe sie angeschaut und konnte erkennen, sie wartet auf eine Einladung. Irgendetwas wollte sie noch von mir.

Ich hatte während des Billiardspielens davon berichtet, wie ich und wo ich wohne. Das Einzelhaus gegenüber meiner Wohnung ist ziemlich schick und genau davon hatte ich geschwärmt. Ich habe ihr also vorgeschlagen, dass ich ihr die Straße zeige, wo ich wohne. Die einzige Prämisse war jedoch, dass sie nicht in meine Wohnung kommt. Zu dem Zeitpunkt war meine männliche Wohnung ziemlich katastrophal verunstaltet und jetzt mit Anna rein??? Nein, blos nicht! Dachte ich. Aber wo ich wohne, konnte ich ihr zeigen. Somit fuhren wir zu meiner Straße.

Als ich ihr mein Wohnungsfenster und das schicke Haus gegenüber gezeigt hatte, wollte ich sie eigentlich schon nach Hause fahren. Da widersprach sie mir:"Wenn wir schon mal hier sind, kannst du mir ruhig auch deine Wohnung zeigen! Die wird ja wohl nicht so schlimm aussehen.". Ich schluckte. Eigentlich wollte ich ihr das nicht antun. Aber selbst schuld. Ich hatte sie vorgewarnt und ihr gesagt:"Egal, was du siehst, ich will keinen Kommentar hören. Sieh es dir an und denk dir einfach deinen Teil". Sie stimmte zu und kam mit mir in die Wohnung. Meine Wohnung sah aus wie in einem Messihaushalt. Wirklich chaotisch und nichts aufgeräumt - eben eine typische Männerwohnung, würde ich jetzt sagen.

Auf jeden Fall fing sie an sich das Schlafzimmer anzuschauen. Warum ausgerechnet das Schlafzimmer zuerst? Naja, jeder darf sich seinen Teil denken. Auf jeden Fall war das Zimmer mit unaufgeräumten Klamotten überfüllt. Danach schaute sie sich das Bad, dann das Wohnzimmer und die unschöne Küche an. Das erste was sie zu dem ganzen Desaster sagte:"Naja, du hast auf jeden Fall keine Freundin" und lächelte mich an. Ich war erstaunt, glücklich und wirklich positiv überrascht, dass sie mir damals deswegen nicht weggelaufen ist.

Nachdem sie meine Wohnung für sich als Messi-Wohnung kategorisiert hatte, fuhr ich sie anschließend wieder nach Hause. Das war unser erster gemeinsamer Abend.